Johann Friedrich Karl I. v. Alvensleben
1714-1795 | Großbritannischer und Hannoverscher Minister
Er wurde am 26.10.1714 in Magdeburg als ältester Sohn des späteren Ministers Rudolf Anton v. Alvensleben (1688-1737) und der Eleonora v. Dieskau (1685-1721) geboren, studierte an der Universität Helmstedt und war anschließend am Reichskammergericht in Wetzlar tätig. 1736 erhielt er eine Berufung als Kammerrat nach Hannover. 1745 ging er als kurhannoverscher Gesandter nach Dresden, 1754 als Landdrost und Konsistorialpräsident nach Ratzeburg.
1771 ernannte ihn König Georg III. von England zum Wirklichen Geheimen Staatsminister und berief ihn als „Chef der Deutschen Kanzlei“ (Minister für hannoversche Angelegenheiten) nach London. Dort wirkte er bis zu seinem Tod. Er starb unverheiratet im Alter von 81 Jahren am 16.5.1795 auf seinem Landsitz Ham Common bei London und wurde in den Gewölben der deutschen Marienkirche in London beigesetzt.
Johann Friedrich Karl I. stammte aus Neugattersleben und erbte das väterliche Gut Randau bei Magdeburg. Dort baute er nach 1742 ein neues Wohnhaus, verschiedene Wirtschaftsgebäude, einige Arbeiterhäuser, eine Molkerei, eine Windmühle, ein Predigerwitwenhaus und mehrere Kolonistenhäuser.
Literatur:
- Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gütern.
Dritter Theil, Berlin 1829, S. 360-362. - Leopold von Ranke: Hardenberg und die Geschichte des preußischen Staates, 1877.
- E. v. Meier: Hannoversche Verfassungs- und Rechtsgeschichte, 1898.
- Neue Deutsche Biographie, Band 1, 1953, S.234.