Ludwig v. Alvensleben

Ludwig Wilhelm Karl Alexander wurde am 4.9.1778 in Schenkenhorst als fünftes Kind des Landrats der Altmark Johann Friedrich VII. v. Alvensleben (1747-1829) und der Sophie v. Alvensleben (1744-1815) aus Neugattersleben geboren. Bereits mit 13 Jahren trat er in das Regiment Gensdarmes in Berlin ein und avancierte bis 1804 zum Stabsrittmeister.

Als solcher erscheint er als eine der literarischen Hauptfiguren in Theodor Fontanes 1882 gedrucktem historischen Roman „Schach von Wuthenow“, in dem sich die gesellschaftlichen und politischen Zustände in Berlin und Preußen kurz vor dem Zusammenbruch Preußens 1806 widerspiegeln. Darin hat Fontane – wie Sagave (S. 122) schreibt – den Rittmeister v. Alvensleben „besonders liebevoll gezeichnet“. Im Sommer 1806 war Alvensleben Teilnehmer einer in Kapitel 10 und 11 des Romans beschriebenen Schlittenpartie, die eine Parodie auf das im Berliner Schauspielhaus aufgeführte Theaterstück „Weihe der Kraft“ von Zacharias Werner sein sollte. Sie wurde aber in Teilen der Berliner Gesellschaft und vom König missverstanden und rief beträchtliches Missfallen hervor. Dies führte zu seiner Strafversetzung nach Schlesien.

Im bald darauf folgenden Krieg gegen Napoleon zeichnete er sich wiederholt durch Tapferkeit aus und erhielt für die Gefangennahme des französischen Generals Foultrier in Marienwerder am 3. Februar 1807 den Orden Pour le Mérite. In den Befreiungskriegen wurde ihm 1815 als Major und Eskadronschef das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. 1817 schied er aus der Armee aus und lebte bis zu seinem Tode am 30.8.1842 in Zichtau. 1792 wurde er in den Johanniterorden aufgenommen. 1812 erhielt er den preußischen St. Johanniterorden. Seit 1837 war er Kammerherr des Herzogs von Anhalt-Bernburg.