Gustav Hermann v. Alvensleben
1827-1905 | Preuß. General der Kavallerie, Orden Pour le Mérite und Schwarzer Adlerorden
Als zweiter Sohn des Generals der Kavallerie Gebhard Karl Ludolf v. Alvensleben und der Eugenia v. Oppell am 17.1.1827 in Rathenow geboren, kam er mit elf Jahren in die Kadettenanstalten Potsdam und Berlin, war bereits mit 17 Jahren Secondeleutnant und machte eine schnelle militärische Karriere. Schon in jungen Jahren war ein bekannter und erfolgreicher Rennreiter. Im Jahre 1854 gewann er auf dem Pferd Brin d’Amour das erste öffentliche Pferderennen in der Karlshorster Feldmark. Franz Krüger (der „Pferde-Krüger“) hat dieses Ereignis in seinem Gemälde (s.u.) verewigt 1862 siegte Gustav Hermann als Rittmeister auf dem Wallach „Cocktail“ beim ersten preußischen Armeejagdrennen um den Ehrenpreis des Königs auf der neuen Hindernisbahn in Karlshorst.
In den Einigungskriegen 1864, 1866 und 1870/71 bewährte er sich als Reiterführer und erhielt dafür hohen Auszeichnungen, u.a. 1871 die höchste Kriegsauszeichnung, den Orden Pour le Mérite. 1874 wurde er Generalmajor, 1880 Generalleutnant und Divisionskommandeur, 1886 General der Kavallerie und Kommandierender General des XIII. (württembergischen) Armeecorps. 1890 nahm er seinen Abschied und erhielt als Anerkennung für seine Dienste in Krieg und Frieden den Schwarzen Adlerorden, die höchste preußische Auszeichnung.
1887 heiratete er die erst achtzehnjährige Gabriele Freiin v. Berlichingen aus Jagsthausen. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, Achaz (1888-1976) und Oda (1889-1924). 1902 erwarb Gustav Hermann die als Götzenburg bekannte Burg Möckmühl (Württemberg) unweit Jagsthausen, baute sie wieder auf und nahm dort seinen Wohnsitz. Er starb in Möckmühl am 1.2.1905 und wurde dort begraben. Sein Grabmal und das seiner Frau und seines Sohnes befinden sich jetzt in Jagsthausen.
Gustav Hermann stammt aus dem Hause Woltersdorf, das der Minister Johann Friedrich II. v. Alvensleben aus Hundisburg 1710-14 erworben hatte. Der Oberforstmeister Gebhard v. Alvensleben (1824-1909) war sein Bruder. Seine Nachkommen konnten den seit den Befreiungskriegen mit Schulden belasteten, verpachteten Besitz nicht behaupten und verkauften ihn 1881 an den damaligen Pächter Brandt.
Gustav Hermann v. Alvensleben auf Brin d’Amour- gemalt von Franz Krüger
Literatur:
- Hellmut Kretzschmar: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlechte von Alvensleben seit 1800. Burg b. M., 1930, S. 26-29.
- Kurt v. Priesdorff: Soldatisches Führertum , Bd. 10, Nr. 2777.