Wie Alvo und Bardo Christen wurden

Alvo und Bardo waren getreue Gefolgsmänner des Herzogs Wittekinds und hielten fest am alten Glauben und sächsischer Stammessitte. Im Krieg gegen die Franken wurden sie als junge Krieger in einer verlorenen Schlacht schwer verwundet und blieben auf dem Schlachtfelde hilflos liegen. Sie glaubten schon rettungslos verloren zu sein, als dem fränkischen Heere folgende Mönche sie auffanden und in Pflege nahmen, ein in damaliger Zeit, wo man verwundete Feinde mitleidlos tötete, ungewöhnliches Verhalten. Die liebevolle und sorgsame Pflege, durch die sie wieder gesund wurden, überwand in ihnen den starken inneren Widerstand gegen die feindliche Religion. Sie nahmen die Lehren der Mönche auf und bekehrten sich zum Gott der Liebe, der in den Mönchen die Hilfsbereitschaft geweckt hatte, der sie ihr Leben verdankten. Von Alvo stammen die Alvensleben und von Bardo die Bartensleben ab. 

Diese Sage wurde aufgrund mündlicher Überlieferung aufgeschrieben von Udo v. Alvensleben-Falkenberg (1895-1970) am 24.2.1952 in russischer Kriegsgefangenschaft auf einer Postkarte an seinen jüngsten Sohn Reimar (*1940). Diese endete wie folgt: Übe Du auch Hilfsbereitschaft, in der sich Nächstenliebe aber nicht allein äußert, sondern hauptsächlich darin, dass man dafür sorgt, dass es gerecht und ordentlich um einen herum zugeht und dass man sich für das Wohl von Mitwelt und Nachwelt verantwortlich fühlt!