Kirchenfenster

Im Zuge der Wiederentdeckung der mittelalterlichen romanischen und gotischen Baukunst im 19. Jahrhundert erlebte auch die Glasmalerei eine neue Blüte. Zahlreiche Kirchen wurden mit farbverglasten Fenstern ausgestattet, so auch viele Alvenslebensche Patronatskirchen. Da der Patron beim Um- und Neubau von Kirchen nur zu einer einfachen Verglasung verpflichtet war, musste eine darüber hinausgehende Farbverglasung anderweitig finanziert werden. Dies bot die Möglichkeit, durch Stifterinschriften und –wappen auf die besondere Stiftung hinzuweisen.

Der künstlerische Wert der Glasmalereien des 19. Jahrhunderts wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunächst nicht sehr hoch eingeschätzt. Inzwischen hat eine kunstwissenschaftliche Neubewertung stattgefunden, die das Interesse an den Glasmalereien dieser Epoche und die Bemühungen um ihre Erhaltung wieder verstärkt hat.

Die Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des Corpus Vitrarum Medii Aevi (CVMA) in Potsdam hat in einer Reihe von Arbeiten eine groß angelegte Inventarisierung der Glasmalereien des 19. Jahrhunderts vorgenommen. Dazu gehört die umfangreiche Arbeit von

Cornelia Aman: Glasmalereien des 19. Jahrhunderts. Sachsen-Anhalt. Die Kirchen. Edition Leipzig 2003, 535 S.,

auf die sich die nachstehende Dokumentation im Wesentlichen stützt. In ihrer Einleitung verweist die Autorin u.a. auf „die Memorialstiftungen der Familie von Alvensleben von Neugattersleben (1889) und Wittenmoor (1895), die zu den qualitätsvollsten Glasmalereien kleinerer Patronatskirchen gehören.“

Das nachstehende Bildmaterial wurde dankenswerterweise zu einem großen Anteil aus dem Bildarchiv der Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung zur Verfügung gestellt.