Rekonstruktionen der Burgen und Landsitze
1960 veröffentlichte Udo v. Alvensleben-Wittenmoor das Buch „Alvenslebensche Burgen und Landsitze“. Darin finden sich die Rekonstruktionen von Alvenslebenschen Familiensitzen, lavierten Federzeichnungen aus der Vogelperspektive, die der holländische Maler Anco Wigboldus (1900-1983) gemeinsam mit Udo v. Alvensleben-Wittenmoor (1897-1962) geschaffen hat. Das Werk war abgeschlossen wenige Jahre bevor die noch bestehenden Häuser als Folge des Zweiten Weltkrieges enteignet, ihres Inventars beraubt, anderweitig genutzt, zum Teil zerstört oder dem Verfall preisgegeben wurden. Das Erscheinungsbild ihrer Umgebung litt meist ebenso wie das der Häuser.
Zu diesen Bildern schrieb der Dichter Wolf v. Niebelschütz (1913-1960) in seinem Vorwort (Auszug):
„Die Bilder sind heiter. Selbst unsere Zeit, weil bildfroh, wird sich dem Glanz der optischen Darstellung nicht entziehen. Sie folgt den großen Beispielen des Fürstlichen Baumeisters, der Veduten Fischers von Erlach und Salomon Kleiners, der Silvestre und Pérelle. Das Gefühl für Volumen und Baukörper, die Delikatesse des Details und der Glanz der umgebenden Lüfte feiern ein Stelldichein. Die schwierigsten Verschachtelungen dessen, was in Jahrhunderten wuchs, legen sich augenfällig auseinander. Die niederländische Sicherheit in der Setzung der Valeurs umspinnt die Steinmassen mit dem feinen, herben Dunst, wie er den Vorfrühling in Altmark und Magdeburger Börde kennzeichnet. Ob Gotik, ob Renaissance, Barock oder XIX. Jahrhundert: die Blätter verhehlen nicht, dass sie an Ort und Stelle entstanden sind: historisch fundiert und objektiv treu, aber gefiltert durch ein sensibles Verständnis für das Unwägbare, das im kulturellen Prozess seinen jahrhundertelangen Niederschlag fand“.