Achaz Heinrich v. Alvensleben

1716-1777 | Preußischer Generalmajor, Orden Pour le Mérite

Er wurde am 6.10.1716 in Zichtau geboren als dritter Sohn von Friedrich Wilhelm II. v. Alvensleben (1683-1752) auf Zichtau-Neue Seite und dessen Frau Henriette Sophia, geb. v. dem Werder (1686-1750) aus Werdershausen. Er blieb unverheiratet.

1733 begann er ein Studium an der Universität Halle, schlug aber 1734 eine militärische Laufbahn ein und wurde 1735 Fähnrich und 1739 Leutnant im Dragonerregiment Nr. 3. Als solcher wurde er in der Schlacht bei Mollwitz (1741) am Fuß verwundet. Die Kugel blieb bis zu seinem Tode in seinem Körper stecken. Nach der Schlacht bei Zorndorf (1758), in der ihm als Major und Kompaniechef zwei Pferde unter dem Leib weggeschossen wurden, erhielt er den Orden Pour le Mérite und die Beförderung zum Oberstleutnant. 1761 ist er bereits Oberst, 1763 Chef des Dragonerregiments Nr. 3 in Friedeberg/Neumark und 1766 Generalmajor. In dieser Stellung hatte er schwierige Aufgaben an der unruhigen preußisch-polnischen Grenze zu erfüllen.

Nach der ersten polnischen Teilung (1772) war er mit seinem Regiment an der Besetzung Westpreußens beteiligt. Der König honorierte seine Leistungen 1775 mit einem Gnadengeschenk von 6.000 Talern.

Ober- und Nieder-Alvensleben

Zwei im Jahr 1770 neu gegründete Kolonisten-Dörfer im Warthebruch südlich von Landsberg/ Warthe (polnisch: Gorzow Wlkp.) erhielten die Namen Ober-Alvensleben (polnisch: Krupcyn) und Nieder-Alvensleben nach dem Generalmajor Achaz Heinrich v. Alvensleben.

Grabdenkmal

Achaz Heinrich starb am 3.4.1977 in Friedeberg und wurde in der dortigen Stadtkirche beigesetzt. Die Offiziere seines Regiments stifteten ihm ein Grabdenkmal. Es bestand aus einem großen allegorischen Gemälde von Bernhard Rohde, in dem eine lebensgroße weibliche Gestalt – die Dankbarkeit darstellend – einer neben ihr erhöht stehenden Urne einen Kranz aufsetzt. Die Urne ist mit der Büste Alvenslebens geschmückt und trägt die Inschrift Praefecto equitum forti pio commilitones amici (Dem tapferen und frommen Reiterführer Die Kameraden und Freunde). Nach der Erneuerung der Kirche 1858 kam das Gemälde nach Schloss Erxleben II, Kreis Haldensleben, und ist seit 1945 verschollen.

Literatur:

  • Anton Balthasar König: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich Preußischen Diensten berühmt gemacht haben.
    Erster Theil A – F. Berlin 1788, S. 6
  • Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gütern.
    Dritter Theil, Berlin 1829, S. 337-338.
  • Kurd Wolfgang von Schöning: Geschichte des königlich preußischen dritten Dragoner-Regiments und derjenigen Dragoner-Regimenter, aus welchen dasselbe, bei der Reorganisation der Armee im Jahre 1807, hervorgegangen ist. Berlin 1835 (438 S.)
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Bd. 2, Nr. 564.
  • Udo von Alvensleben-Wittenmoor: Zichtau unter den Herren v. Alvensleben. Heimatbuch. Beiträge zur altmärkischen Heimatkunde, Band 4, Gardelegen 1940 /41, S. 219-249.
  • Otto Kaplick: Das Warthebruch. Eine deutsche Kulturlandschaft im Osten. Würzburg 1956, S. 133-150.
  • Udo von Alvensleben-Wittenmoor: Die Alvensleben in Kalbe 1324-1945, bearbeitet von Reimar von Alvensleben, Falkenberg August 2010 (180 S).