Der Hakemann im Teich von Falkenberg
Das Gut Falkenberg bei Fürstenwalde (LK Oder-Spree) wurde 1894 von Joachim v. Alvensleben (1856-1932) erworben, 1945 enteignet und nach der Wiedervereinigung 1991 von seinem Urenkel Albrecht v. Alvensleben (*1968) als land- und forstwirtschaftlicher Betrieb wieder eingerichtet. In dem ehemaligen Gutspark befindet sich ein Teich, über den ein romantischer Gast einst folgenden Vers dichtete:
Im Waldesdämmer träumt ein Teich
An Quappen unermesslich reich!
In diesem Teich lebte früher aber auch der Hakemann. Wenn Kinder zu dicht an sein Ufer kamen, hat er sie mit einem langen Haken in den Teich gezogen. Deshalb sollten sie besser nicht zu dicht ans Ufer gehen. Im Laufe der Jahre haben sich in diesem Teich immer mehr Äste, Laub und Müll angesammelt. Deshalb wurde er ausgebaggert und man konnte feststellen, dass der Hakemann nicht mehr da war. Er passte nicht mehr in die heutige Zeit mit seinen modernen Erziehungsmethoden. Wenn die Kinder jetzt mit dem Boot auf dem Teich fahren, dann können sie immer noch viele Kaulquappen sehen – aber manchmal auch ein schlangen- oder fischähnliches Wesen im Wasser, das so aussieht wie das Ungeheuer von Loch Ness – nur sehr viel kleiner, weshalb es auch Nessie genannt wird.
Die krumme Linde in Falkenberg
Vor dem Haus Nr. 50 in der Dorfstraße in Falkenberg stand früher eine uralte krumme Linde. Hier traf sich die Dorfjugend in ihrer freien Zeit. Um 1964 ist sie bei einem Unwetter zerbrochen. Unter ihr sollen schon der Alte Fritz und Napoleon gemeinsam gefrühstückt haben. Andere sagen, das könne nicht sein, weil der Alte Fritz schon lange tot war als Napoleon durch die hiesige Gegend reiste. Wieder andere sagen, darauf komme es nicht an: In Sagen werden eben manchmal Begebenheiten, die lange zurückliegen und zu sehr unterschiedlichen Zeiten stattfanden, in der Erinnerung so wahrgenommen, als wären sie zur gleichen Zeit geschehen.