Glauchau
Glauchau, Gutshaus vor 1945
Glauchau (polnisch Gluchowo) zählte zu den wertvollsten Gütern des westpreußischen Kreises Culm. Zusammen mit Dietrichsdorf und Plutowo an der Weichsel, das an die Wittenmoorer Alvensleben fiel, gehörte es im 19. Jahrhundert den altmärkischen Herren v. Kröcher. Glauchau wurde für kurze Zeit von den Ruperti, Hamburger Handelsherren, erworben, die das Wohnhaus im Stil spätklassizistischer Villen errichteten. 1899 kaufte Graf Albrecht v. Alvensleben-Schönborn (1840-1928) von Ostrometzko aus den Besitz seines Großvaters, des Landesdirektors Friedrich Wilhelm v. Kröcher-Vinzelberg, um ihn seinem dritten Sohn Gebhard (1884-1960) zu hinterlassen. Wiewohl Westpreußen 1919 an Polen zurückfiel, vermochte sich die Familie bis 1945 unter schwierigen Bedingungen auf Glauchau zu halten und die frühere Wirtschaftsintensität weiterzuentwickeln. Die kostbare Barockeinrichtung des Hauses brachte die Hausfrau, Ruth Gräfin v. Kalnein (1887-1960), aus ihrem väterlichen Hause Domnau in Ostpreußen mit. Auch in Glauchau lag der Hauptakzent auf dem Park. Angelegt im Geist der Pückler und Lenné, verband er das hochgelegene Wohnhaus mit dem See im Tal. In einem der malerischen Durchblicke erschien über Wasserflächen hinweg der vieltürmige, aus der Ordenszeit stammende Bischofsdom von Culmsee.
See im Glauchauer Park vor 1945
Gutshaus in Glauchau 1988
Literatur
- Udo v. Alvensleben-Wittenmoor : Alvenslebensche Burgen und Landsitze. Dortmund 1960