Langenstein

1560 erwarb Ludolf X. v. Alvensleben (1511-1596) die Herrschaft Langenstein bei Halberstadt als Pfandbesitz. Sie blieb 50 Jahre im Alvenslebenschen Besitz, bis sie 1610 vom Bischof wieder eingelöst wurde. An der Außenwand der 1977 abgerissenen Kirche befand sich ein Kindergrabstein für Fredeke (*1585) und Sophie (*1586) v. Alvensleben. Sie waren Töchter von Ludolfs Sohn Gebhard XXII. v. A. (*1543), der 1609 in Langenstein starb, aber in Neugattersleben beigesetzt wurde, und der Katharina Lucia v. Pentz (*1561), die 1586 an den Pocken starb und in der Kirche in Friedeburg begraben wurde (Wohlbrück III, S. 28 u. 30). Die Kinder starben 1588 und 1589 in früher Kindheit (Doering, S. 77).

Ob der Grabstein beim Abriß der Kirche verloren ging, ist noch ungeklärt. Erhalten blieb ein Bild aus den 1930er Jahren. Es zeigt die beiden Kinder, betend unter einem Kruzifix, darunter eine Inschrift, die – ebenso wie eine Umschrift – auf dem Bild nicht mehr lesbar ist. An den Ecken befinden sich vier Wappen, von denen sich nur das der Alvensleben (oben links) und der Bartensleben (unten links) eindeutig identifizieren lassen. Oben rechts müßte sich das Wappen Pentz befinden. Das Wappen unten rechts ist dem der Mahrenholtz sehr ähnlich.

Kindergrabstein in Langenstein

Literatur

  • Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des Geschlechts von Alvensleben und dessen Gütern. Dritter Band, Berlin 1829.
  • O. Doering. Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Halberstadt. Land und Stadt. Halle 1902, S. 74-79.