Ludolf v. Alvensleben
1852-1923 | auf Wittenmoor, Mitglied des preußischen Herrenhauses
Ludolf wurde am 9.1.1852 in Wittenmoor geboren. Er war der zweite Sohn von Udo Gebhard Ferdinand v. Alvensleben (1814-1879) auf Wittenmoor und Erxleben II, und dessen zweiter Frau Ehrengard v. Kröcher (1821-1895) aus Vinzelberg. Sein älterer Bruder war Albrecht Graf v. Alvensleben-Schönborn (1840-1928). Ludolf war mit Ida v. Glasenapp (1866-1924) verheiratet. Sie hatten zusammen vier Söhne, unter ihnen der Kunsthistoriker Dr. Udo v. Alvensleben-Wittenmoor (1897-1962) und Wichard v. Alvensleben (1902-1982). Sein Enkel ist der Botschafter Busso v. Alvensleben (*1949).
Nach Besuch des Gymnasiums in Wernigerode und der Ritterakademie in Brandenburg meldete er sich kurz vor der Reifeprüfung bei Kriegsausbruch 1870 als Kriegsfreiwilliger, wurde auf einer Patrouille bei Weißenburg verwundet und nahm nach seiner Genesung noch an der Belagerung von Paris teil. Nach dem Krieg blieb er zunächst im Heeresdienst und schied 1880 als Rittmeister aus, um die Bewirtschaftung des Gutes Wittenmoor zu übernehmen. 1886 erbte er das Forstrevier Sichau-Tarnefitz und 1908 das Gut Plutowo, Kreis Kulm in Westpreußen. Er übernahm zahlreiche Ehrenämter und wirkte in Gremien des Kreises und der evangelischen Kirche. 1911 wählte ihn die Familie zum Mitglied des Preußischen Herrenhauses. 1912 wurde er zum preußischen Kammerherrn ernannt. Weiterhin engagierte er sich als Rechtsritter des Johanniterordens und als Kommandeur der Ballei Utrecht des Deutschen Ordens. Er ließ die Kirche in Wittenmoor neu bauen. Er starb am 27.2.1923 in Wittenmoor.
Literatur:
- Hellmut Kretzschmar: Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben seit 1800. Burg 1930, S. 191-193.